Mit einer Photovoltaik-Anlage im Garten kannst du Sonnenenergie unabhängig vom Hausdach nutzen – entweder als eigenständige Lösung oder als Ergänzung zu einer PV-Dachanlage. Je nach Dimensionierung kannst du damit einzelne Gartengeräte oder Pumpen betreiben oder sogar einen Schrebergarten ohne Netzanschluss mit Strom versorgen.
In Österreich ist das Aufstellen solcher Solaranlagen unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Erfahre hier, unter welchen Voraussetzungen das zulässig ist, wie viel (Grün-)Fläche gebraucht wird und welche Förderungen helfen, deine Anfangsinvestitionen zu reduzieren.
Inhaltsverzeichnis
Wichtigsten Fakten auf einen Blick
- Photovoltaik im Garten ist in Österreich grundsätzlich erlaubt, sofern gesetzliche Vorgaben erfüllt werden.
- Für Mini-PV-Anlagen bis 800 Watt bedarf es keiner Genehmigung des Netzbetreibers. Es reicht eine Verständigung zwei Wochen vor Inbetriebnahme.
- Größere Anlagen müssen beim Netzbetreiber angemeldet werden und können baugenehmigungspflichtig
- Solaranlagen auf dem Hausdach sind energieeffizienter als auf Gartenflächen. Wenn du möglichst viel Solarstrom für deinen Haushalt erzeugen möchtest, ist eine PV-Dachanlage daher meist die bessere Wahl.
Ist in Österreich Photovoltaik im Garten erlaubt?
Photovoltaik im Garten ist in Österreich grundsätzlich erlaubt, sofern die gesetzlichen Vorgaben erfüllt werden. Beachte dabei, dass jedes Bundesland eigene Vorgaben und Richtlinien hat. In Salzburg brauchen PV-Anlagen mit einer Kollektorfläche bis zu 200 m2 auf Freiflächen zum Beispiel keine Baubewilligung.
Solarstromproduktion an Bedarf orientieren
Orientiere dich bei der Dimensionierung am tatsächlichen Strombedarf, den du mit der Photovoltaik-Freiflächenanlage decken willst. Typische Anwendungsfälle sind:
- Betrieb von Teichpumpen oder Gartenbeleuchtung
- Stromversorgung für Gartenhäuser oder Werkstätten
- Laden von Gartengeräten und E–Bikes
Möchtest du mit einer Solaranlage möglichst viel des Strombedarfs deines Haushaltes abdecken, ist ein hoher Eigenverbrauch entscheidend für die Rentabilität. Bei netzgekoppelten Anlagen kannst du überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einspeisen und erhältst dafür eine Einspeisevergütung .
Aufstellung von Solaranlagen im Garten
Je nach Platzangebot, Ausrichtung und Strombedarf gibt es mehrere Möglichkeiten für die Installation:
- Freiflächenanlagen: Module werden auf stabilen Gestellen aufgestellt und optimal zur Sonne ausgerichtet. Diese Variante eignet sich für größere Gärten und bietet flexible Positionierung.
- Balkonkraftwerke: Sie eignen sich für die Montage an Balkongeländer, auf Terrassen oder Garagendächern, an Fassaden oder im Garten. Die Maximalleistung beträgt in Österreich 800 Watt und bezieht sich auf den Wechselrichter, nicht auf die Solarmodule. Daher wird sie nicht in kWpKilowatt-Peak (kWp) ist eine wichtige Kennzahl, die ausschließlich zur Angabe der Leistung von Photovoltaikanlagen unter Standard-Testbedingungen (STC = standard test conditions) verwendet wird.Die Leistung eines… angegeben.
- Solaranlagen am Gartenhaus: Die Dachfläche des Gartenhauses wird für die PV-Module genutzt. Dies spart Platz und kann ästhetisch ansprechender sein. Beachte bei der Dimensionierung die Statik der Hütte.
- Solarzäune: PV-Module werden als Zaunelemente installiert und erfüllen eine Doppelfunktion als Sichtschutz und Stromerzeuger. Die Montage ist auf bestehende und bereits errichtete Mauern möglich.
Wie viel Fläche wird gebraucht?
Die benötigte Fläche richtet sich nach dem Strombedarf, den du abdecken willst, und der geplanten Anlagegröße. Eine Standardlösung gibt es nicht: Die richtige Dimensionierung musst du für dich individuell berechnen . Dabei musst du dir folgende Fragen stellen:
- Wie viel Fläche steht dir zur Verfügung?
- Wie viel Energie möchtest du mit deiner Anlage erzeugen?
Für Balkonkraftwerke
Für kleinere Anwendungen wie Gartenbeleuchtung oder den Betrieb von Gartengeräten reicht ein Balkonkraftwerk aus. Diese Mini-PV-Anlagen bestehen aus Solarmodulen, einem Wechselrichter und einem Anschlusskabel, mit dem du den erzeugte Strom über eine Steckdose mit dem eigenen Stromnetz verbinden kannst. Sie werden daher auch Plug-in-Photovoltaikanlagen genannt.
Für das Betreiben einer handelsüblichen Wasserpumpe reicht ein Balkonkraftwerk mit 800 W. Dafür brauchst du ca. 3,5 m2.
Für größere Anlagen
Willst du möglichst viel von deinem Strombedarf mit deiner selbst erzeugten Solarenergie abdecken? Dann musst du deine Anlage auf Basis deines jährlichen Strombedarfs dimensionieren. Pro 1 kWp Nennleistung brauchst du ca. 8 bis 10 m² Fläche.
Ausrichtung & Neigung für Ertrag entscheidend
Die PV-Anlage sollte möglichst werden, aber auch Ausrichtungen in Richtung Westen oder Osten können einen hohen Energieertrag erzielen. Die optimale Neigung auf Freiflächen liegt in Österreich zwischen 30 und 40 Grad.
Verschattungen vermeiden
Für am Boden installierte PV-Freiflächenanlagen ist eine Verschattung von Bäumen, Gebäuden oder wachsender Vegetation ein größeres Problem als bei Dachanlagen. Achte darauf, dass keine dauerhafte Verschattung der Module vorliegt, da sich der Ertrag dadurch drastisch reduziert.
Anmeldung & Baugenehmigung
- Für Balkonkraftwerke mit einer Maximalleistung bis 800 Watt: Es bedarf keiner Anmeldung. Der muss zwei Wochen vor Inbetriebnahme informiert werden ( GmbH).
Bei Eigentumswohnungen ist die Errichtung durch das Wohnung Seit September 2024 ist die Installierung dort leichter möglich. - Für größere Anlagen: In Österreich können sich die gesetzlichen Vorgaben von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Eine Übersicht findest du im Leitfaden zur Anzeige- und Genehmigungspflicht des Branchenverbands PV Austria.
Kosten für eine Photovoltaikanlage
Die Kosten für Solarpaneele sind in den letzten Jahren deutlich gesunken:
- Ein Balkonkraftwerk bis zu 800 W lässt sich heutzutage bereits um wenige Hundert Euro im Baumarkt finden. Je nach Montageart können zusätzlich Kosten für die Verkabelung und Befestigungsmaterial hinzukommen.
- Dazu fallen Kosten für Fundamente und spezielle Montagesysteme und die fachgerechte Installation an.
Anlagengröße / Geschätze Gesamtkosten
- Balkonkraftwerke bis 800W / 400-500 Euro
- 10 kWp Freiflächenanlage / ca. 15.000 Euro
Aktuelle Förderungen
Auch für das Jahr 2025 gibt es verschiedene Photovoltaik Förderungen in Österreich, die helfen, die Anschaffungskosten zu reduzieren:
EAG-Investitionszuschuss
Der 3. Fördercall 2025 für Photovoltaik und Speicher startet am 8. Oktober 2025 und ist aufgeteilt in Leistungskategorien mit Fördersätzen von 130 bis 160 Euro pro kWp je nach Anlagengröße.
„Made in Europe“-Bonus
Seit dem zweiten Fördercall am 23. Juni 2025 erhalten Anlagen mit europäischen Komponenten bis zu 20 % zusätzliche Förderung auf den Grundfördersatz.
Landesförderung beachten
In Österreich findest du aktuelle Informationen zu Landesförderungen für Photovoltaik-Anlagen und Speicher auf den offiziellen Websites der einzelnen Bundesländer (z.B. für Salzburg auf salzburg.gv.at) oder auf der Website des Branchenverbands PV Austria.
Du bist an einer PV-Anlage interessiert? Dann informiere dich über unsere ElektoServicepartner, die dir bei der Umsetzung deiner individuellen Lösung helfen.
Fazit: PV-Anlage auf Hausdach effizienter
Ob als Energiequelle für Gartenlampen, Poolpumpen oder elektrische Gartengeräte – die Solarstromerzeugung im Garten kann für viele Einsatzgebiete sinnvoll sein und die Stromkosten senken. Häufige Gründe dafür sind eine geringere Energieeffizienz durch Verschattung, nicht ideale Neigungswinkel und höhere Installationskosten.
Eine PV-Dachanlage ist in den meisten Fällen die effizientere und nachhaltigere Lösung. Sie erzielt bessere Ertragswerte, ist kostengünstiger zu installieren und nutzt bereits versiegelte Flächen.
Häufig gestellte Fragen
Wo darf eine Photovoltaikanlage in Österreich stehen?Photovoltaikanlagen dürfen in Österreich grundsätzlich auf Dächern, an Fassaden, auf Balkonen und Terrassen sowie im Garten als Freiflächenanlagen errichtet werden. Auch Carports, Garagen und innovative Standorte wie Parkplatzüberdachungen sind erlaubt.
Was kostet eine Photovoltaikanlage?
Die Kosten variieren je nach Größe und Ausstattung. Mini-PV-Anlagen kosten zwischen 400 und 500 Euro.
Wie viel Watt Solar für den Garten?
Das hängt von deinem Strombedarf ab. Für einfache Anwendungen wie Gartenbeleuchtung oder kleine Geräte reichen Mini-PV-Anlagen bis 800 Watt. Für die Versorgung von Gartenhäusern oder als Ergänzung zur Hausversorgung sind größere Anlagen mit mehreren kWp sinnvoll.
Wie groß darf eine private Solaranlage im Garten in Österreich sein?
- Mini-PV-Anlagen sind österreichweit für den privaten Gebrauch bis 800 Watt erlaubt. Seit 1. September 2024 ist die Installierung in Eigentumswohnungen leichter möglich.
- Für größere Anlagen gibt es keine einheitliche gesetzliche Größenbegrenzung in Österreich. Im Leitfaden zur Anzeige- und Genehmigungspflicht des Branchenverbands PV Austria sind die gesetzlichen Vorgaben für jedes Bundesland aufgelistet.
Ist Photovoltaik auf einer Gartenfläche erlaubt?
In Österreich grundsätzlich ja. Du musst jedoch die jeweiligen Bauordnungen beachten und größere Anlagen entsprechend anmelden. In Salzburg ist für Solaranlagen mit einer Kollektorfläche bis 200 m² auf Freiflächen keine Baubewilligung nötig.
Wo darf ich eine PV-Anlage installieren?
PV-Anlagen dürfen in Österreich auf Dächern, an Fassaden, auf Balkonen, Terrassen und auch im Garten als Freiflächenanlagen installiert werden. Dabei müssen baurechtliche Bestimmungen und Abstandsregelungen eingehalten werden. Informiere dich rechtzeitig bei einem Elektriker in deiner Nähe.
Wie viel Fläche PV für 1 kWp?
Pro einem kWp werden ca. 8 bis 10 m² Grundstücksfläche benötigt.
Ist eine PV-Anlage im Garten genehmigungspflichtig?
Das hängt von der Anlagengröße und den geltenden Landes- und Bundesgesetzen ab. Mini-PV-Anlagen bis 800 Watt müssen beim Netzbetreiber angemeldet werden. Größere Anlagen können je nach Größe und Standort eine Baubewilligung erfordern.
Quellen:
- Salzburg | | Solarwärme.at
- Balkonkraftwerk Österreich: Solaranlage zum Einstecken
- Balkonkraftwerk: PV für Balkon & Garten | EnBW
- Private Photovoltaik-Freiflächenanlage: Kosten & Genehmigung
- Lassen sich Balkonkraftwerke jetzt wirklich leichter umsetzen?
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