Effizienz durch Daten

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Digitalisierung ist ein zentraler Baustein, um die Energiewende zu ermöglichen. Green Tech Unternehmen wie die Salzburg AG können hier die entscheidenden Weichen stellen. Das müssen sie auch, wollen sie der Neo-Ökologie gerecht werden. Einem Mega-Trend, der dem wachsenden Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein in der Gesellschaft, der Wirtschaft, der Politik einen Namen gibt und definitiv alles verändern wird.

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Zehn Milliarden Menschen bevölkern laut einer Prognose der Vereinten Nationen im Jahr 2050 den Planeten. So braucht es dringend Alternativen zum bisherigen Standard. Entsprechend der Neo-Ökologie hat das alte Wirtschaftsdenken der Gewinnmaximierung ausgedient. Ökonomie, Ökologie und Soziales sind eng miteinander verwoben und müssen so betrachtet werden. Unser Wohlstand muss auch den kommenden Generationen zur Verfügung stehen. Beim Thema Energie setzt Neo-Ökologie unter anderem auf Effizienzsteigerung. Das gelingt durch den Einsatz digitaler Technologien und intelligentem Datenmanagement. Daran müssen wir als Gesellschaft arbeiten.

Manager:in der Energiewelt

„Ohne Digitalisierung ist die Energiewende nicht möglich“, ist Stefanie Kritzer, Leiterin des Asset-Management bei der Salzburg AG überzeugt. „Früher war der wirtschaftliche Aspekt bei Projekten entscheidend. Jetzt sind die zentralen Größen eine Steigerung der Energieautarkie, die Reduktion der CO2-Emissionen sowie eine Schonung der Ressourcen durch Effizienzsteigerung. Das schaffen wir durch intelligentes Datenmanagement.“ Und sie weiß, wovon sie spricht. Stefanie ist verantwortlich für ein zentrales Projekt in der Salzburg AG: FlexPowerHub für den Stromhandel am Regelenergiemarkt. Das Ziel: Energieautarkie, also Unabhängigkeit von einzelnen großen Anlagen hin zur Energiebereitstellung möglichst nahe an den Verbraucher:innen. 

„Dort müssen wir hin. Die Menschen werden und wollen dezentral ihre erneuerbare Energie wie Photovoltaik erzeugen und speichern. Die Salzburg AG wird zum Manager der Energiewelt. Wir müssen darauf achten, dass jedes MWh ihrer selbsterzeugten Energie durch intelligent vernetztes Datenmanagement optimal genutzt wird. Die Zukunft liegt in den Erneuerbaren Energiegemeinschaften, das können drei Haushalte sein oder eine ganze Gemeinde.“

Datenintelligenz schafft Effizienz

Gemeinsam mit dem Salzburger Data-Science-Dienstleister cognify entwickelte das Unternehmen die Plattform FlexPowerHub. Diese ermöglicht eine optimale Wertschöpfung bei der Vermarktung von Strom in den Regelenergiemarkt. Das ist jener Energiemarkt, der das Netz stabilisiert. Das Tool bietet automatisierte Abläufe und Prognosen durch Deep-Learning-Methoden basierend auf künstlicher Intelligenz. Damit lassen sich gigantische Mengen an Daten in Sekundenschnelle zu optimalen Angebotsstrategien für den Handel am Energiemarkt schnüren, was manuell niemals möglich wäre. Beispielsweise werden Wetterdaten in vielen Prognose-Modulen integriert. Diese bekommen durch die vermehrte Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie in diesen Energiemarkt immer mehr Bedeutung.

Mit dem FlexPowerHub können Kraftwerksbetreiber wie die Salzburg AG ihre Anlagen und jene der Energiegemeinschaften mit größter Effizienz betreiben und entsprechend am Strommarkt agieren. „Big Data schafft Green Data. Was meine ich damit? Idealerweise kommt durch den Einsatz des FlexPowerHub mehr nachhaltiger Strom auf den Regelenergiemarkt, anstelle von Strom aus einem Kohlekraftwerk in Norddeutschland“, so Norbert Walchhofer, Gründer von cognify und Entwickler der Plattform.

Ohr am Markt

Bereits 2019 begann die Zusammenarbeit zwischen cognify und der Salzburg AG, die derzeit an dem Data-Science-Dienstleister beteiligt ist. Schon damals war klar, die Spielregeln am Regelenergiemarkt werden komplexer. „Die Salzburg AG war unser Ohr am Markt. So bekamen wir Informationen, wie diese Veränderungen passieren werden. Wir haben sie mit FlexPowerHub umgesetzt“, so Martin Simmerstatter, geschäftsführender Manager bei cognify. 

Das nächste Ziel ist gesteckt: Ab dem Jahr 2022 müssen die Regelenergiemärkte in der EU nach und nach durch eine Harmonisierungsvorgabe nach den gleichen Prinzipien funktionieren. Salzburg ist vorne mit dabei.

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