Titelbild: KI-generierte Concept-Art, erstellt mit Adobe Firefly
Im letzten Trendforum von Oesterreichs Energie 2023 ging es darum, welche Rolle grüner WasserstoffWas ist Wasserstoff?Wasserstoff (H2) ist ein natürliches chemisches Element, dessen Energiegehalt genutzt werden kann. Er lässt sich als Energieträger speichern und transportieren sowie zur Energieumwandlung einsetzen…. in Zukunft auch in Österreich spielen und was er für die Energieversorger bedeuten kann. Auch die Salzburg AG befasst sich bereits seit geraumer Zeit mit dem Thema Wasserstoff. Welche Projekte das Unternehmen plant und warum, das hat sich lebenswelten genauer angeschaut.
Inhaltsverzeichnis
Vom OE-Trendforum: Roadmap Wasserstoff: Eine Chance für die E-Wirtschaft (Auszug)
Grüner Wasserstoff spielt eine wesentliche Rolle in einem klimaneutralen Energiesystem. Doch wie lässt sich das Henne-Ei-Problem zwischen Käufer:innen, Produzent:innen und Infrastruktur lösen? In diesem Punkt waren sich die Podiumsteilnehmer:innen des letzten Trendforums von Oesterreichs Energie einig: Pilotprojekte und die Errichtung der entsprechenden Infrastruktur sind dafür essentiell.
Der Ausbau der Erneuerbaren stellt die E-Wirtschaft vor eine Herausforderung – echtes Neuland betritt die Branche aber beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Dieser Bereich soll künftig eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der Klimaziele spielen. Aktuell sind aber noch viele Fragen offen, auch im Hinblick auf die verschiedenen Rollen, die die E-Wirtschaft dabei im Hinblick auf Produktion, Speicherung, Transport – und dem künftigen Einsatz von Wasserstoff in Gaskraftwerken spielen wird.
Sommer, Winter, Speicher
Wie das Hochfahren der zukünftigen Anwendungsfälle für Wasserstoff in der E-Wirtschaft mit all seinen Aspekten gelingen könnte, hat sich das Beratungsunternehmen Compass Lexecon im Rahmen einer Studie angesehen. Die wichtigsten Ergebnisse präsentierte Studienautor Anton Burger im Rahmen seiner Keynote. Er betonte dabei die durchwegs günstige Startposition, in der sich Österreich mit dem hohen Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung befindet. Der weitere Ausbau der Erzeugung aus Wind und Photovoltaik (PV) wird jedoch zu einer wachsenden Volatilität und einem immer größeren Ungleichgewicht im Jahresverlauf führen. Im Sommer wird es zeitweise deutlich zu viel Strom geben, im Winter wird es nicht möglich sein den Bedarf rein aus diesen Quellen zu decken. Es müssen daher Wege gefunden werden, diese Energiemengen von der warmen in die kalte Jahreszeit zu verlagern. Dazu braucht es ein Speichermedium mit genug Kapazität. „Genau hier kann erneuerbarer Wasserstoff eingesetzt werden. In Kombination mit großen Speichern kann auf diesem Weg die Versorgungssicherheit gehalten und Flexibilität geschaffen werden. Eine sinnvolle Platzierung und Führung von Elektrolyseuren kann ebenfalls zu mehr Stabilität im Energiebereich beitragen”, erklärt Burger.
In der Praxis liegen die Hürden derzeit bei noch offenen technischen Fragen und ungeklärten Aspekten zu Zertifizierung und Standards. Weitere Herausforderungen stellen das hohe Marktrisiko von Elektrolyseuren und wasserstoffbasierten Erzeugungskapazitäten dar sowie das Henne-Ei-Problem bei der Infrastrukturentwicklung – also ob zuerst in Wasserstoff investiert oder die Infrastruktur geschaffen werden soll.
Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie, fasst zusammen: „Die Rolle des Wasserstoffs in der E-Wirtschaft wird noch zu wenig diskutiert, besonders weil der E-Wirtschaft als Produzent und Konsument von Wasserstoff eine Doppelrolle zukommt. Und die Erwartungen sind hoch. Daher sind ein abgestimmtes Vorgehen in der Ausrollung und der Beschluss noch ausständiger Gesetze, wie des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes und des Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetzes, umso wichtiger. Wenn in dieser Legislaturperiode nicht noch entscheidende Schritte gesetzt werden, verlieren wir Jahre.”
Dieser Beitrag wurde von Oesterreichs Energie, der Interessensvertretung der österreichischen E-Wirtschaft, zur Verfügung gestellt. Den gesamten Detailbericht zur Roadmap Wasserstoff findest du hier.
Salzburg AG forscht gemeinsam mit Partnern im Bereich H2 für Mobilität
Wasserstoff gilt als eine Schlüsseltechnologie im Energiebereich und wird als ein wichtiger Baustein in der Umgestaltung des Energiesystems in Europa gesehen. Für die Salzburg AG ist insbesondere der grüne Wasserstoff, also derjenige der durch Elektrolyse aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, von Bedeutung. Da sich Wasserstoff speichern lässt, kann er zukünftig womöglich helfen, saisonale Produktionsspitzen und auch Verbrauchsengpässe auszugleichen.
Als Green Tech Company beschäftigt sich die Salzburg AG-Gruppe selbstverständlich mit allen Technologien, die für die Energiewende entscheidend sind. Und eines ist klar: Ohne Verkehrswende wird es keine Klimawende geben.
Gemeinsam mit Partnern befasst sich daher ein Projektteam von ca. 10 Mitarbeiter:innen der Salzburg AG auch mit der Erzeugung sowie der Nutzung von Wasserstoff. Im Forschungsprojekt „ZEMoS“ – Zero Emission Mobility Salzburg – soll die Vorarbeit für die großflächige Umsetzung von ZEM-Lösungen im öffentlichen Verkehr und Schwerlastverkehr im urbanen sowie alpinen Raum Salzburgs erarbeitet werden.
Dafür wird in einem ersten Schritt die Errichtung einer Wasserstoff-Infrastruktur in zwei geographisch getrennten Modellregionen sowohl in einem urbanen als auch alpinen Umfeld konzipiert. Für die Umstellung auf Zero Emission Mobility (ZEM) sind sowohl batterieelektrische als auch brennstoffzellenelektrische Fahrzeuge geeignet. Welche Technologie wann sinnvoll zum Einsatz kommt, soll ebenso in diesem Forschungsprojekt erarbeitet werden.
ZEMoS ist eine Art „Living Lab“, in dessen Rahmen kontinuierlich Prozesse gemonitort und dadurch sukzessive weiterentwickelt werden, hin zu emissionsfreier, nachhaltiger Mobilität.
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