Um die Dekarbonisierung des Bundeslandes Salzburg weiter voran zu treiben setzt das Green Tech Unternehmen Salzburg AG zahlreiche Schritte – so auch im Bereich der Fernwärme. Nach nur 14 Monaten Bauzeit konnte das neue Biomasse-Heizkraftwerk Siezenheim II das „First Fire“ begehen.
Mitte April starteten die Arbeiten zur „warmen“ Inbetriebsetzung. Dies bedeutet, dass nach Prüfung der Signale und der elektrischen sowie auch digitalen Betriebssysteme jetzt die Brennstoffbeschickung in Betrieb genommen wurde. Dabei wird Brennstoff in einen Trichter befördert, wo das Hackgut auf Fremdkörper geprüft und durch ein Sieb in den Kessel geführt wird. Diese Zugabe von biogenem Brennstoff war dann Teil des „First Fires“. Früher als eigentlich geplant, konnte somit der erste Schritt für die tatsächliche Inbetriebnahme des Biomasse-Heizkraftwerks Siezenheim II getätigt werden.
Ende April werden die Kesselrohre durch das sogenannte „Dampfblasen“ für den Betrieb bereit gemacht. Zweimal täglich wird dadurch ein Geräusch ähnlich wie das eines Dampfdrucktopfes zu hören sein. Nach Erreichen der „Dampfreinheit“ beginnt die kontinuierliche Befeuerung und auch die Erzeugung von Heizdampf. Ab diesem Zeitpunkt wird neben der Wärme auch Strom erzeugt. Dies ist durch den Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung möglich – die eingesetzten Ressourcen werden also optimal genutzt.
Damit geht ein spannender und intensiver Bauprozess zu Ende, den die Expert:innen der Salzburg AG in den letzten Monaten begleitet haben. Highlights waren unter anderem das vor Ort Zusammenbauen und Einheben des Drehkegelrosts der Brennkammer, der spektakuläre Einhub des Biomassekessels sowie die Montage des Herzstückes, die 35 Tonnen schwere Dampfturbine.
Mit Siezenheim II wird ein Riesenschritt für die Energiewende und DekarbonisierungDekarbonisierung (auch Entkarbonisierung) beschreibt eine Energiewirtschaft, die sich darauf konzentriert, auf lange Sicht gänzlich ohne Kohlenstoff auszukommen. Der hier angestrebte Umstieg auf erneuerbare Energieträger (Sonne,… getan. Mit der Fertigstellung kann der CO2-neutrale Anteil der Fernwärme von rund 30 Prozent auf insgesamt 40 Prozent erhöht werden. Damit können jährlich rund 40 Tausend Tonnen CO2 eingespart werden, was rund 150 Millionen gefahrenen PKW-Kilometern entspricht. Damit kommen wir dem Ziel, bis 2040 die Fernwärmeaufbringung völlig zu dekarbonisieren, noch näher. Pünktlich zur kommenden Heizsaison versorgt Siezenheim II 8.300 Haushalte mit Fernwärme und erzeugt so viel Strom wie 9.500 Haushalte im Durchschnitt verbrauchen – #WIRARBEITENDRAN.
Eckdaten Siezenheim II:
- Brennstoffwärmeleistung: 18,6 MW
- Elektrische Leistung: 4,24 MW
- Thermische Leistung im KWK-Betrieb: 11,7 MW
- Jährliche Stromerzeugung: ca. 34 GWhDie Wattstunde (Wh) ist die in der EU sowie der Schweiz gesetzlich festgelegte Maßeinheit der Arbeit bzw. der Energie. Eine Wattstunde entspricht dabei jener Energie,…
- Jährliche Wärmeerzeugung: ca. 102 GWh/a
- Jährliche CO2-Einsparung: ca. 40.000 t/a
- Grundfläche Kraftwerk: ca. 1.400 m2
- Umbauter Raum: ca. 28.000 m3
- Investitionskosten: 46 Mio. Euro
Weitere Einblicke in die Arbeiten zum neuen Biomasse-Heizkraftwerk Siezenheim II findest du im Video von Salzburg AG TV: