Heuer feiert die Salzburg AG ihr 25-jähriges Jubiläum. 25 Jahre, in denen sich das Unternehmen für nachhaltigen Fortschritt und Innovation im Bundesland Salzburg eingesetzt hat. Ein zentraler Baustein auf dem Weg zur Energiewende sind dabei die Wasserkraftwerke. Diese würden aber niemals ohne die Menschen funktionieren, die teilweise schon viel länger als 25 Jahre für die Wasserkraft brennen. Einer davon ist der pensionierte Kraftwerksgruppenleiter Alois Steiner, dem wir in Uttendorf einen Besuch abgestattet haben. Ihm und seinem privaten WasserkraftwerkFolgende Arten von Wasserkraftwerken gibt es in Österreich: • Laufwasserkraftwerke nutzen den natürlichen Fluss des Wassers, um Turbinen anzutreiben und daraus Elektrizität zu erzeugen. Sie… …
Inhaltsverzeichnis
Seit über einem Jahrhundert ist Wasserkraft eine wichtige, grüne Energiequelle im Bundesland Salzburg. Das älteste Wasserkraftwerk in Salzburg, die Eichetmühle, ist letztes Jahr 125 Jahre alt geworden und leistet mit einer Jahreserzeugung von durchschnittlich 1.000 Megawattstunden auch heute noch einen wichtigen Beitrag zur Stromversorgung – im Originalzustand wohlgemerkt! Heute kommen rund 87 Prozent der Salzburger Stromproduktion aus Wasserkraft. Und die Salzburg AG ist (Mit-)Eigentümerin von 32 Wasserkraftwerken in Salzburg. Mit dem Kraftwerk Stegenwald, dem Kraftwerk Obersulzbach und dem geplanten Kraftwerk Golling kommen bald drei weitere wichtige Bausteine auf dem Weg zur Energiewende. So weit, so gut: Aber zu alledem kommen noch mehr als 460 Kleinwasserkraftwerke im gesamten Bundesland dazu – wie das von Alois Steiner.
Begleitet vom sanften Brummen
Die Sonne strahlt vom fetzblauen Himmel, als wir uns gemeinsam mit dem seit fünf Jahren pensionierten Kraftwerksgruppenleiter Alois Steiner dem alten Haus neben dem Uttendorfer Tobersbach nähern. Drinnen sticht uns zuerst die alte Schmiede ins Auge – mit allem, was dazugehört: Hammer, Amboss, Feuerstelle. Und dann kann man es schon hören. Ganz leise und monoton: Das sanfte Brummen von Alois‘ Wasserkraftwerk! Alois blaue Augen blitzen verschmitzt, als er erzählt: „Als Kind hat mich dieses Brummen Tag für Tag in den Schlaf begleitet.“
Wasserkraft von Kindesbeinen an
Denn das Haus, in dem das Wasserkraftwerk untergebracht ist, beherbergte nicht nur die Schmiede, in der sein Vater arbeitete. Im oberen Geschoß des Hauses lebte die Familie und das Wasserkraftwerk war allgegenwärtiger Teil des Alltags. „Schon als Kinder hat mein Vater meine fünf Geschwister und mich immer zum ‚Wasserleitn‘ geschickt. Sprich: Wir mussten den Wasserlauf kontrollieren und den Rechen von Laub und Steinen säubern. Schauen, ob alles passt“, berichtet der Pinzgauer aus seiner Kindheit.
Ein waschechter Wasser-Mann
Und vielleicht, weil ihm das Wasser „in die Wiege gelegt“ wurde, hat es ihn später auch beruflich dazu hingezogen: „Ich habe die HTL absolviert und war, nach drei Jahren im Industrieanlagenbau in der VOEST in Linz, ab 1980 sechs Jahre bei der SAFE im Netzbau. Als sich die Gelegenheit ergeben hat, habe ich mich als Werksleiter in Wald beworben. Und dann ist es ‚dahingegangen‘: Ein Wasserkraftwerk nach dem anderen wurde gebaut. Neue Technologien sind dazugekommen. Wir waren im Pinzgau die ersten, die Piepser und Handy für die Kraftwerksbereitschaft hatten“, erzählt Alois von seiner beruflichen Laufbahn bis zum Kraftwerksgruppenleiter im Pinzgau.
Es läuft und läuft …
Alois‘ Vater hat das hauseigene Wasserkraftwerk, das vom nahen Tobersbach angetrieben wird, im Jahr 1954 gebaut. Seitdem ist alles fast wie damals. „Nur im 68er-Jahr haben wir auf Wechselstrom umgestellt. Aber im Prinzip“, ist Alois stolz, „läuft der Generator seitdem unverändert. Bei Volllast mit 6 KW und produziert 40.000 kW/h pro Jahr.“ Der größte Teil dieses mit Wasserkraft selbst produzierten, grünen Stroms wird von den Mitgliedern der EnergiegemeinschaftWas sind Energiegemeinschaften? Seit Inkrafttreten des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes, kurz EAG, im Juli 2021 ist es möglich, dass sich mindestens zwei sogenannte Zählpunkte zu einer Energiegemeinschaft (EEG) zusammenschließen… genutzt, die Alois selbst gegründet hat. Übrigens die erste im Pinzgau!
Ein Generationenprojekt
Mitglied in dieser Energiegemeinschaft ist auch Alois‘ Tochter Katharina, die mit ihrer Familie oberhalb des alten Schmiedhauses in einem neuen Haus wohnt. Alois, der mit seiner Frau im Nachbarort lebt, schaut aber jeden Tag einmal bei „seinem“ Kraftwerk vorbei, um zu kontrollieren, ob alles passt. „Aber meine Tochter kennt sich auch aus. Weiß, wie man synchronisiert und parallelschaltet, wenn das Werk vom Netz fällt oder das Wasser wegbleibt“, berichtet der Wasserkraft-Betreiber. Und auch Enkerl Moritz schaut dem Opa schon interessiert beim „Wasserleitn“ zu. „Die nächste Kraftwerkler-Generation“, freut sich Alois.
Visionäre der Wasserkraft
Die Visionäre der Wasserkraft waren selbstverständlich bereits lange vor Alois und der Salzburg AG aktiv: Bereits 1899 wurde wie gesagt die Eichetmühle am Almkanal errichtet. Seit der Fusion von Salzburger Stadtwerken und SAFE im Jahr 2000 setzt sich die daraus gegründete Salzburg AG intensiv dafür ein, erneuerbare Energien zu fördern und zu nutzen. Diese Bemühungen haben dazu beigetragen, dass im Land Salzburg im Bereich der Wasserkraft bereits ein sehr hoher Ausbaugrad erreicht wurde und es insgesamt immer schwieriger wird, geeignete Standorte zu finden.
Ausbau und Revitalisierung
Aus diesem Grund wird künftig auch die Revitalisierung von bereits bestehenden Wasserkraftwerken in den Fokus rücken: Dabei werden etwa Fallhöhen oder nutzbare Wassermengen optimiert. Auch eine Erweiterung bzw. Neuerschließung von Speichermöglichkeiten ist eine Herausforderung der Zukunft. Auch Alois kennt dieses Thema nur allzu gut und meint: „Genau deshalb ist es umso wichtiger, auch die kleinen, privaten Anlagen zu erhalten und neue Kleinkraftwerke zu fördern. Allein im Pinzgau gibt es schon jetzt an die hundert private Wasserkraftwerke, die wir kontinuierlich verbessern und revitalisieren sollten.“ Und dafür setzt er sich auch in seiner Heimatgemeinde und seiner Region ein und unterstützt andere Projekte mit seinem Knowhow.
Pension, ja! Ruhestand, niemals!
Seit fünf Jahren ist Alois jetzt in Pension. Aber dank Tennis, Mountainbiken, Skitouren-Gehen, Familie und natürlich Wasserkraftwerk kann man bei Alois keinesfalls vom „Ruhestand“ reden. Außerdem steht noch ein Herzensprojekt am Programm: Eben die Erneuerung seines Wasserkraftwerks! „Geplant ist, das Gefälle um 10 Meter zu erhöhen, um mehr Leistung zu erzeugen. Und ein neues Kraftwerk samt Haus zu bauen. Alles digitalisiert, am letzten Stand der Technik“, berichtet der gebürtige Uttendorfer. Die Verfahren laufen, gebaut werden soll 2026. Dann hat Alois bereits seinen Siebziger gefeiert. Und was könnte es für einen Kraftwerkler für ein besseres Geschenk geben als ein neues Kraftwerk, das er an die nächsten GenerationenEine Generation ist eine Gruppe von Menschen, die durch ihre Altersgruppe oder aufgrund geteilter historischer oder kultureller Erfahrungen eine zeitbezogene Ähnlichkeit haben.Im öffentlichen Diskurs sprechen… weitergeben kann.
Zukunft ist nicht. Zukunft macht man. Die Salzburg AG zeigt, wie das Morgen nicht einfach nur passiert, sondern aktiv gestaltet wird. Mit Engagement, Innovation und Zusammenarbeit legen wir die Grundlage für eine moderne Arbeitswelt.
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