Aufwind für die Windkraft

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Die Salzburg AG hat ein hohes strategisches Ziel: Bis 2040 sollen jährlich mindestens zwei Terrawattstunden erneuerbarer Strom erzeugt werden. Einen erheblichen Anteil – rund 250 Gigawattstunden Strom – soll dabei die Windkraft leisten. Zudem hat die Salzburger Landesregierung im „Masterplan Klima+Energie 2030“ das Ziel vorgegeben, die gesamte Stromerzeugung auf erneuerbare Energieträger umzustellen. Dafür braucht es auch einen massiven Ausbau der Kapazitäten von Wasser, Sonne und eben Wind.

Inhaltsverzeichnis

Der Windenergie kommt nämlich auch in Bezug auf die einzigartige Topografie des Bundeslandes eine besondere Bedeutung zu. Diese macht die Suche nach einem optimalen Standort für potentielle Windkraftanlagen im Bundesland schwieriger als üblich, aber nicht unmöglich. Windkraft in den Bergen ist im Gegensatz zur Ebene nicht flächendeckend umsetzbar, sondern nur an einzelnen guten Standorten. In den letzten Jahren wurden Windmessungen an den im Landesentwicklungsprogramm ausgewiesenen Windkraftvorrangzonen durchgeführt.

Windmessungsmasten in Faistenau © Marc Haader/Salzburg AG
Die Windmessungsmasten erfassen aktuelle Daten und bewerten damit, wie geeignet der Standort für ein Windrad ist. © Marc Haader/Salzburg AG

Zwei Windkraft-Standorte derzeit als Favoriten

Nach den ersten abgeschlossenen Windmessungen und laufender Evaluierung aller Messungen, kann man nun eine erste Einschätzung über die möglichen Standorte und die nächsten Schritte, bis hin zur Einleitung der Verfahren, geben.

Folgende Standorte befinden sich aktuell im Fokus der Salzburg AG und ihren Partner:innen:

Am Windsfeld sowie am Lehmberg sind die Windmessungen vielversprechend, so dass man nun bereits in einigen Wochen ein konkretes Windkraftprojekt zur Umweltverträglichkeitsprüfung einreichen kann und wir mit der Detailprojektierung beginnen.

Folgende Windkraftstandorte werden gerade auf ihre technische und wirtschaftliche Umsetzung evaluiert:

Gemeinsam mit dem Projektpartner Bergbahnen Hinterglemm sondiert die Salzburg AG aktuell den Standort Hochalm. Aktuell prüft man die verschiedenen Möglichkeiten für eine technisch-wirtschaftliche Projektrealisierung auch unter Einbindung möglicher Windanlagenhersteller.

Gemeinsam mit den Bundesforsten misst die Salzburg AG seit Oktober 2022 die Windverhältnisse am Ebenholzspitz sowie am Anzenberg. Eine abschließende Beurteilung durch die Expert:innen der Salzburg AG und der Bundesforste steht aktuell noch aus.

Den Standort auf der Resterhöhe hat sich die Salzburg AG gemeinsam mit dem Partner Wien Energie gesichert. Aktuell laufen erste, sehr einfache Windmessungen mit einem kleinen Windmessmasten. Die Ergebnisse dieser Messungen sind bis dato schwer zu interpretieren. Gemeinsam mit der Wien Energie will man ab Mitte des Jahres die Zwischenergebnisse evaluieren und über die weitere Vorgehensweise beraten.

Die folgenden Standorte befinden sich in den vom Land definierten Vorrangzonen und werden noch in diesem Jahr bearbeitet:

Seit 2022 laufen am Schneeberg oberhalb der Bergstation Fellersbachbahn die ersten Grundlagenerhebungen für eine effektive Standortnutzung. Die Partner planen in der zweiten Jahreshälfte von 2024 mit den Windmessungen zu beginnen und einen Windmessmasten am Schneeberg zu errichten. Die Salzburg AG und die Bundesforste sind davon überzeugt, dass der Standort Potenzial birgt.

Da die Ergebnisse der durchgeführten Kurzzeitmessung am Hochegg aus dem Sommer 2022 nicht aussagekräftig sind, hat man sich gemeinsam mit den Bundesforsten dazu entschieden das Winddargebot mit den Messungen des Schneebergs zu verbinden. Dies ist durch die örtliche Nähe zum Schneeberg möglich.

Der Standort Sulzau, bei dem die Windmessungen durchgeführt wurden, hat schwachen Wind ergeben. Aktuell läuft hier eine Prüfung, ob eine Eigenerzeugungsanlage für das örtliche Unternehmen sinnvoll möglich ist.

Windmessmasten Hintersee © Marc Haader/Salzburg AG
Windkraft in den Bergen ist im Gegensatz zur Ebene nicht flächendeckend umsetzbar. © Marc Haader/Salzburg AG

Analyse Winddargebot im gesamten Bundesland

Aufgrund der vorherrschenden Topografie ist Salzburg wie bereits beschrieben kein einfaches Bundesland für Windkraft. Leichter finden sich Standorte im Flach- und Hügelland des Osten Österreichs. 

Um neben den bereits erfolgten und laufenden Windmessungen eine Gesamtsicht auf die vorhandenen Windpotentiale im Bundesland zu bekommen, wären nun weitere Windmessungen im gesamten Bundesland notwendig.

Projekte im Einklang mit Natur und Mensch

Sind die Messungsergebnisse vielversprechend, benötigt man im nächsten Schritt eine raumordnungsrechtliche Betrachtung und anschließende Genehmigungen. Bei der Errichtung von Windkraftanlagen müssen enorm strenge Auflagen eingehalten werden, die Menschen, Tiere und Pflanzen betreffen. Das gesamte Projekt muss in Einklang mit Mensch und Natur sein. Dementsprechend sind zahlreiche Expert:innen involviert, unter anderem Vogelgutachter:innen, Geolog:innen, Hydrolog:innen oder Schallmesstechniker:innen.

Um ein Windrad zu errichten muss vergleichsweise sehr wenig Fläche versiegelt werden. Damit ist die Windkraft die Energiegewinnungsform mit dem geringsten Flächenverbrauch. Außerdem hat Windenergie sehr geringe Stromgestehungskosten. Bei der Umsetzung ist die gute Zusammenarbeit mit Gemeinden und Grundstückseigentümern entscheidend. Dafür wiederum braucht es einen intensiven Austausch und offene Gespräche.

Nähere Informationen findest du in der Unterlage zum Pressegespräch der Salzburg AG mit Vorstandssprecher Michael Baminger, Vorstand Herwig Struber sowie Landesrat Josef Schwaiger.

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