Beim bidirektionalen Laden wird Energie in beide Richtungen ausgetauscht, das E-Auto wird nicht nur mit Strom aufgeladen, sondern kann diesen auch abgeben. In der Zwischenzeit fungiert es sozusagen als Energiespeicher. Aktuell gibt es leider nur wenige Modelle am Markt, die bidirektional laden können, unter anderem der Nissan Leaf, Hyundai Ioniq 5 oder VW ID.5.
Es gibt zwei Möglichkeiten, die im E-Auto gespeicherte Energie anderweitig zu verwenden:
- Vehicle-to-home (V2H): Dabei soll der gespeicherte Strom genutzt werden, um das Heimstromnetz zu versorgen. Ein Wandler, der aus dem Gleichstrom wieder Wechselstrom herstellt, ist meist in der Wallbox integriert. Das Elektroauto lädt demnach die hauseigene Photovoltaikanlage, und das E-Auto wurde vorher idealerweise durch die Solaranlage gespeist. Somit wäre ein kostengünstiger und energieerhaltender Kreislauf geschaffen.
- Vehicle-to-grid (V2G): Bei dieser Methode wird größer gedacht. Das bedeutet, dass möglichst viele E-Autos ins Energienetz eingebunden werden. Die gespeicherte Energie soll in das allgemeine Stromnetz zurückgeführt werden. Sinnvoll ist das unter anderem, um Stromspitzen entgegenzuwirken. Wenn das E-Auto zu Nebenverkehrszeiten geladen wird, kann zu den Spitzenzeiten die Energie wieder zurückgeführt werden, um das Stromnetz zu entlasten. Da die meisten Fahrzeuge gut 90 Prozent der Zeit ohnehin stehen, ist es sinnvoll, die V2G-Möglichkeit zu nutzen. Das E-Auto wird somit als Stromspeicher benutzt.
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