„Wir setzen die Energiezukunft um.“

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Von der Fachhochschule direkt in das Unternehmen, vom Trainee zur Führungskraft – so die kurze und knackige Beschreibung des Karriereweges von Sebastian Schuller. „Meine Diplomarbeit steht als Wärmespeicher neben dem Heizkraftwerk Nord. Der Mega-Boiler war mein Eintrittsticket in die Salzburg AG und in die Sparte Fernwärme“, erzählt er den lebenswelten und noch viel mehr: Warum ihn die Fernwärme nicht mehr loslässt, wie das Traineeprogramm seine tägliche Arbeit positiv beeinflusst und warum sein Werdegang als Blaupause ganz gut funktioniert.

Sebastian Schuller ist beruflich an seinem Wunschziel: „Mein Herz gehört der Fernwärme.“ Aktuell ist er Head of Thermal Generation & District Heating, dazu gehören alle Heizkraftwerke im Großraum Salzburg Stadt, das gesamte Fernwärmenetz und Abwärmeeinspeiser. Die Fernwärme hat es ihm aber besonders angetan, denn „gemeinsam mit meinem Team versorge ich die Stadt mit dem Fokus auf CO2-Neutralität. Bis zum Jahr 2040 schaffen wir das zu 100 Prozent. Meine Generation sollte diejenige sein,  welche den Wandel zu einer nachhaltigeren Zukunft mittels Innovationen umsetzt und durch eine Forcierung der erneuerbaren Energien die Klimaneutralität Wirklichkeit werden lässt. Das ist mir persönlich wichtig. Hier sitze ich an den strategischen Schalthebeln. Das treibt mich an.“

Sich mit voller Begeisterung Themen zu widmen, über den Tellerrand zu schauen, neue berufliche Herausforderungen anzunehmen, ist eine Haltung, die Sebastian auszeichnet und ihn für das Traineeprogramm der Salzburg AG qualifizierte. Wärmenetze, Fernwärme, Vertrieb und Handel waren seine Stationen. Gemeinsame Trainee-Treffen und im besten Fall die Übernahme ins Unternehmen schaffen damit ein wertvolles Netzwerk wie Sebastian bestätigt: „Wir Trainees kennen uns schon jahrelang, sind beruflich miteinander gewachsen, denn es gibt bei uns noch zahlreiche andere Führungskräfte-Performance-Ausbildungen. Da trifft man sich häufig. So entsteht ein Grundvertrauen. Auf dieser Basis arbeiten wir als Führungskräfte gut zusammen. Wie mit Maria, jetzt Head of Human Ressources. Sie war mit mir im Trainee-Programm.“

Wissen ins Unternehmen holen

Sich über akademische Abschlussarbeiten die richtigen Leute mit innovativen Studienrichtungen ins Unternehmen zu holen, ist für Sebastian ein wichtiger Schlüssel, um die Zukunftsthemen in einem Green Tech-Unternehmen wie die Salzburg AG zu bewältigen. So ein Beispiel ist Maximilian Medek, der jetzt am Biomasse-Heizkraftwerk Siezenheim II maßgeblich am Bau beteiligt ist.

Ganz ähnlich wie es bei Sebastian selbst der Fall war. Nach der HTL in Vöcklabruck studierte er Öko-Energietechnik an der FH Oberösterreich und machte während des Studiums bei der Salzburg AG sein Praktikum. Als es bei der Salzburg AG hieß, weg von Dampf hin zu einem Warmwassernetz, brauchte es einen Wärmespeicher. Die Planung, den Bau und die Einbindung in das bestehende Netz des 44 Meter hohen „Mega-Boilers“ neben dem Heizkraftwerk Nord war Gegenstand seiner Diplomarbeit. Der 30 Millionen Liter Heißwasser fassende Wärmespeicher kann überschüssige Energie aus dem Netz zwischenspeichern und wieder abgeben, sobald sie gebraucht wird, also etwa in den Morgenstunden. Der Wärmespeicher spart alleine 7.500 Tonnen CO2 pro Jahr und war im Jahr 2011 ein erster Schritt zur Dekarbonisierung des Fernwärmenetzes und zugleich ein erster Baustein für Sebastians Zukunftsprogramm: „Ich bin gewohnt in der Zukunft zu denken. In der Kraftwerkswelt schaut man 15 bis 20 Jahre voraus, im Fernwärmenetz sogar 50 Jahre. So ist das aktuelle Wissen von Studierenden und die Chance, sie an das Unternehmen möglichst bald zu binden enorm wichtig. Wir brauchen das Hinterfragen und das kritische Denken der jungen Generation. Nur dann schaffen wir auch die Energiewende.“

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