Weder Beliebtheit noch Spiritualität und Glaube oder Kunst und Kultur sind für junge Menschen wichtig. Was sie hingegen beschäftigt, hat aktuelle Relevanz. Rassismus, Klimaveränderung und Kriege sind Gründe, warum Jugendliche die Zukunft negativ sehen. Gleichzeitig wollen sie aber mitreden und etwas bewirken. Sie sind daher wichtige Meinungsbildner:innen. Projekte bei der Salzburg AG zeigen auf, wie das gehen kann.
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Was bewegt junge Menschen? Was denken sie über die Zukunft und welche Dinge bereiten ihnen Sorgen? Wichtige Antworten darauf liefert der Salzburger Jugendreport. Einmal jährlich fängt akzente Salzburg das Stimmungsbild Jugendlicher zwischen 12 und 20 Jahren ein. Klar geht dabei hervor: Oberflächliche Themen haben wenig Gewicht. Neben der Familie sind Jugendlichen, Freiheit, Gesundheit, Spaß und Freunde wichtig. Beliebtheit, Spiritualität und Glaube sowie Kunst und Kultur hingegen nehmen keinen hohen Stellenwert in ihrem Leben ein. Die Top-3-Themen, die Sorgen bereiten, sind Stress, steigende Preise und die Schule bzw. Ausbildung. Häufig genannt wurden auch der Krieg (46 Prozent) sowie der Klimawandel (41 Prozent). Das deckt sich zum Teil mit ihren Gründen für eine negative Sicht der Zukunft: Die meisten gaben hier globale Themen wie Rassismus, Klimaveränderung oder Kriege an. Auffällig ist zudem der Wunsch nach mehr Einbindung. Viele junge Menschen wollen sich in ihren Gemeinden stärker engagieren bzw. finden es wichtig, dass diese nach ihrer Meinung fragen. Der Wunsch nach mehr Beteiligung ist somit stark erkennbar. (1)
Nachhaltigkeit ist eine Notwendigkeit
Die Ergebnisse aus Salzburg sind mit jenen auf europäischer Ebene vergleichbar. Um junge Menschen für die Entwicklung einer gemeinsamen europäischen Jugendpolitik zu begeistern, hat die Europäische Union die „European Youth Goals“ ins Leben gerufen. Mit der Beteiligung von über 50.000 Jugendlichen und unter wissenschaftlicher Begleitung wurden elf Bereiche definiert, in denen Veränderung passieren muss, damit sich junge Menschen voll entfalten können. Eines der Einzelziele ist dabei ein nachhaltiges, grünes Europa. Es braucht eine Gesellschaft, in der sich Jugendliche aktiv für die Umwelt einsetzen. Denn: Nachhaltigkeit ist keine Wahl, sondern eine Notwendigkeit – wie es im Youth Goal heißt. Ein Wandel hin zum Positiven kann nur gemeinsam gelingen. Doch dafür müssen zunächst einmal ein umfassendes Bewusstsein und ein breites Verständnis für das Thema geschaffen werden. Hier können junge Menschen wichtige Meinungsbildner:innen sein. (2)
Das sieht der österreichische Bildungsminister Martin Polaschek ähnlich. Er will mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit in die Schulen bringen und den Klimaschutz im Unterricht einbinden. „Mein Ziel ist es, den Energieeffizienz- und Nachhaltigkeitsgedanken im gesamten Bildungsbereich noch stärker zu verankern“, erklärt er bei der Präsentation eines entsprechenden Initiativen-Pakets. Schließlich können Schüler:innen wertvolle Überzeugungskraft bei Menschen in ihrem Umfeld leisten.
Lehrlinge bilden Meinungen
Genau dieses Potenzial nutzt die Salzburg AG auf ganz besondere Weise. Mit Schulprojekten wie „Den Energiefressern auf der Spur“ und „Lebensadern“ wird auf den Klimawandel und die Notwendigkeit einer grünen Energieversorgung aufmerksam gemacht. Nun gab es auch ein Pilotprojekt, bei dem sich Lehrlinge aus dem Unternehmen als Nachhaltigkeitsbotschafter:innen engagiert haben. Sie gingen in ausgewählte Schulen und zeigten dort anschaulich, wie die Energiegewinnung mit Sonnen- und Windkraft funktioniert. Die Initiative ermöglichte Begegnung auf Augenhöhe: Sie machte Kindern von klein auf bewusst, welche Auswirkungen das eigene Handeln auf die Umwelt hat. Gleichzeitig konnten sich Lehrlinge aktiv für einen Wandel hin zu einer nachhaltigen Entwicklung einsetzen. Ängste und Sorgen können sich dadurch mildern, während die Eigenverantwortung und Selbstbestimmtheit gestärkt werden.