Wie Energiesparen gelingen kann – Es gibt nichts Gutes, außer man tut es

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Die Energiekrise führt uns vor Augen, wie notwendig es ist, den Ausbau erneuerbarer Energien weiter voranzutreiben und das eigene Verhalten zu ändern. Und zwar nicht nur, um Energie zu sparen, sondern auch, um das Klima zu schützen. Doch das ist leichter gesagt als getan. lebenswelten hat drei Mitarbeiter:innen der Salzburg AG befragt, wie sie Energie im privaten und beruflichen Alltag sparen – ohne Verzicht und erhobenen Zeigefinger.

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Die Sonne versteckt sich hinter den Wolken, als sich Maria Spatzenegger in den Sattel schwingt. Das stört sie nicht, denn ihre Wetterfestigkeit hat sie in den vergangenen Jahren mehrfach bewiesen. Seit sie bei der Salzburg AG arbeitet, nutzt sie die kostenlosen Leihfahrräder für Termine in der Stadt. Auf die Frage nach dem Warum erklärt die Mitarbeiterin bei Rechtsdienstleistungen lächelnd: „Ich finde, dass es keinen Grund gibt, diese nicht zu nutzen. Die Reservierung bei der Portierloge ist völlig unkompliziert. Ein Anruf bzw. eine E-Mail genügt.“ Von den normalen Fahrrädern ist sie vor einigen Jahren auf E-Bikes umgestiegen, die ebenfalls allen Mitarbeiter:innen des Unternehmens zur Verfügung stehen. Ganze Teams – wie etwa von der Fernwärme – nutzen diese bereits für berufliche Wege in Salzburg. Das spart Zeit und Nerven im Stadtverkehr. Für Maria Spatzenegger spielt aber nicht nur der Umweltgedanke eine Rolle, sondern sie hat auch praktische Beweggründe: „Ich sehe das Angebot als perfekte Ergänzung zum Klimaticket, das bei uns gefördert wird.“

Als Green Tech Unternehmen treibt die Salzburg AG seit Jahren den Ausbau erneuerbarer Energien voran und schafft eine Vielzahl an Produkten, die es den Kund:innen ermöglichen, selbst ein Stück zur Energiewende beizutragen – wie etwa mit Energiegemeinschaften. Zudem will das Unternehmen bis 2040 alle Aktivitäten zu 100 Prozent klimaneutral und nachhaltig ausführen. Für Mitarbeiter:innen gibt es außerdem E-Bikes und E-Scooter an vielen Standorten der Salzburg AG und die E-Flotte umfasst mittlerweile 82 Elektrofahrzeuge.

Mehrweg statt Müll

Auch im Logistikzentrum geht man nachhaltige Wege. Teamleiter Otto Reichl hat dort mit seinen Kolleg:innen und Vorgesetzten viele Energieeffizienzmaßnahmen verwirklicht. Energiesparen liegt ihm einfach am Herzen, sagt er bei einem Rundgang. Überall leuchten LED-Lampen, E-Stapler ziehen ihre Runden und das Dach der Kranhalle im Außenbereich ist mit einer PV-Anlage bestückt. Besonders stolz ist Otto Reichl auf die sogenannten Pendelverpackungen – ein System, das in den vergangenen Jahren stetig optimiert wurde. „Wir arbeiten fast nur mehr mit Mehrwegverpackungen, um Müll und Transporte einzusparen.“ Das Prinzip ist einfach und genial zugleich: Circa 100 bis 150 Kunststoffboxen mit Kleinteilen sind pro Tag im Wechselverfahren unterwegs. Volle Behälter werden zu den Betriebs- und Geschäftsstellen hin- und leere zurück ins Logistikzentrum gebracht. „Wir sparen dadurch täglich mehr als 100 Schachteln und Verpackungsmaterial“, so der Teamleiter. Auch der Zählertransport aller Sparten funktioniert über Mehrwegverpackungen. Und: „Wir lassen Rohre, Schläuche oder Kabeltrommeln direkt von den Lieferanten in unsere verschiedenen Geschäftsstellen bringen und nicht mehr bei uns zwischenlagern. Dadurch sparen wir einen Lkw-Zug pro Tag.“ Selbst die Lieferanten will Otto Reichl gemeinsam mit dem Logistikteam dazu bewegen, auf Mehrwegverpackungen zu setzen, um Müll einzusparen. „Das klappt bei einigen schon gut“, zeigt er sich zufrieden.

Ohne Verzicht

Das Beispiel Logistikzentrum verdeutlicht: Die Summe an umgesetzten Maßnahmen macht den Unterschied. Hilde Fabry, Marketingmanagerin für Energieprodukte und Elektromobilität, denkt ähnlich: „Ich finde, dass klimafreundliches Verhalten meist daran scheitert, dass wir keine klaren Handlungsalternativen kennen.“ Für sie und ihre Familie war es immer schon wichtig, sich ökologisch bewusst zu verhalten. Die Erdwärmepumpe im Haus, das Elektroauto in der Garage, die PV-Anlage am Dach und regionale Produkte am Teller sind nur einige Beispiele dafür. Hilde Fabry setzt sich bewusst damit auseinander, was sie konsumiert. „Das hat aber nichts mit Verzicht zu tun. Es geht vielmehr darum zu schauen, ob es für das, was ich tun möchte, eine klimafreundliche Alternative gibt. Und die gibt es fast immer. Man muss dann nur mutig sein und diese ausprobieren. So merkt man, dass es auch viel angenehme Lösungen gibt“, hält sie fest. Lösungen, die es zu finden lohnt. Denn das Einzige, was wir ändern können, ist das eigene Verhalten – das gilt für jede und jeden Einzelnen genauso wie für Unternehmen wie die Salzburg AG.

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